Cashew – Die Scheinfrucht mit Nuss

Brasilianische Küche
Der weltweit größte Cashew-Baum, bekannt als Maior cajueiro do mundo, wurde von dem Fischer Luiz Inácio de Oliveira im Jahr 1888 gepflanzt. Jahre später, im Alter von 93 Jahren verstarb er und ruht seitdem im Schatten des ungewöhnlichen Baumes. Der Wald aus einem Baum steht an der Atlantikküste Brasiliens, im Bundesstaat Rio Grande do Norte in der Nähe von Natal. Durch eine Kombination von zwei genetischen Anomalien hat sich sein Umfang inzwischen auf 5 Hektar Land ausgedehnt. Er bildet ausladende Äste, die im Boden wieder Wurzeln bilden und zu einem neuen Baum heranwachsen. Dieser Baum produziert 60000 Stück Obst im Jahr. Ein Aussichtspunkt vor Ort ermöglicht einen Blick auf seine Flächengröße. Die meisten Menschen haben noch nie einen Cashew-Baum gesehen und sind überrascht, dass die einzelne Cashewnuss an der Unterseite einer sogenannten Scheinfrucht hängt. Das Obst hat keine Kerne oder Samen im Inneren und ist eher ein verdickter, fleischiger Stiel. An dessen Ende befindet sich die wirkliche Frucht, ein nierenförmiges Gebilde, der Samen – bekannt als Kaschu-Kern. Die Schale der Nuss enthält ein ätzendes, aber wertvolles Öl, welches als biologisches Insektizid u.a. gegen Termiten eingesetzt wird. Das Obst ist saftig, schmeckt süßsauer und riecht gut. Da sich die Vitamin-C reiche Frucht nur wenige Tage hält, wird sie größtenteils zu Saft und Marmelade verarbeitet. Im 16.Jahrhundert wurde die Cashew-Frucht von den Portugiesen aus ihrer südamerikanischen Heimat zunächst zur malaiischen Halbinsel gebracht, wo sie sich dann schnell in ganz Südostasien verbreitete. Auch in den portugiesischen Kolonien Afrikas erwies sich die Cashew als eine ideale Frucht – selbst in weniger nährstoffreichen Böden. Brasilianische Küche Cachaça-Shooter, bekannt auch als Caju Amigo, The Friendly Cashew oder Cajuzinho kombiniert zwei der brasilianischen Lieblings-Geschmacksrichtungen. Es ist eine Mischung aus Cachaça mit Saft aus einer Cashewfrucht. Dazu gibt es gestiftelte Caju-Nuss zum Kauen, die brasilianische Variante des Tequila-Shooter mit Salz und Zitrone. Hier finden Sie einen Artikel über die Ernte der Caju in Brasilien von Norbert Utz.